Kanarenpost Segellexikon: A wie Äquatortaufe

In der aktuellen Ausgabe unseres Kanarenpost-Segellexikons geht es um eine Seemannstradition, die mehr als umstritten ist. Die sogenannte Äquatortaufe.

Die Äquatortaufe ist eine unter Seeleuten verbreitete Tradition, die dann vorgenommen wird, wenn ein Seemann zum ersten Mal auf See den Äquator überquert. Dabei ist der Begriff „Äquatortaufe“ weltweit am weitesten verbreitet, man kennt den Vorgang aber auch unter Linien- oder Neptunstaufe.

Der Brauch geht auf die Zeit der Entdeckungsfahrten durch portugiesische Seeleute zurück. Sie wollten damit ihren Mut und Standhaftigkeit bekräftigen, galt vor ihnen die Fahrt über den Äquator doch als große Gefahr. Nicht wenige glaubten vor den Entdeckungsfahrten der Portugiesen und Spanier, dass es südlich des Äquators zu heiß zum leben sei. Der „Täufling“ wird bei eine Äquatortaufe als Neptun verkleidet und „gereinigt“, wobei „gereinigt“ wohl nicht das richtige Wort ist, denn man benutzt dazu Fischöl und andere stinkende Substanzen und verpasst dem „Täufling“ Scherznamen.

Heute ist die Äquatortaufe nicht mehr weit verbreitet, wohl auch, weil viele erfahrene Seeleute sie ausnutzten ihre Macht über die Neulinge zu missbrauchen. Auch die deutsche Marine hat diesen Brauch inzwischen verboten.

Bild: alexmit / 123RF Lizenzfreie Bilder

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