Leitfaden Segelschein – Welche Segelscheine gibt es und welche brauche ich wofür?

Um genau herauszufinden, welcher Segelschein für den ambitionierten Segler notwendig ist, sollte der individuelle Bedarf vorab gründlich analysiert werden. Es gibt eine ganze Reihe von Segelscheinen, dabei wird grundsätzlich zwischen freiwilligen und gesetzlich vorgeschriebenen Scheinen unterschieden.

Die vielen verschiedenen Segelscheine sorgen für Verwirrung bei „Neu-Seglern“ und allen Segelbegeisterten, die kaum Erfahrung haben. Welche Scheine zu den Pflichtscheinen gehören und welche freiwillig sind, erklären wir hier.

Segelscheine – Früher und heute

Früher wurde ganz einfach in A-Schein, B-Schein und C-Schein unterteilt. Diese waren freiwillig und galten für

  • A: Binnenseen
  • B: Meere
  • C: Ozeane

Doch dies hat sich grundlegend geändert. Heute geht ohne die beiden Sportbootführerscheine gar nichts mehr. Der Sportbootführerschein See ist für alle diejenigen wichtig, die an den Küsten unterwegs sind. Der Sportbootführerschein Binnen ist für die Tour auf den Binnenseen notwendig. Beide Scheine sind Pflichtscheine und trotz des irreführenden Namens für Segler ein Muss.
Der Sportbootführerschein See ist für alle Segler vor den Küsten Pflicht. Es handelt sich dabei um einen reinen Motorbootsschein. Jedes Segelboot, das mit einem Hilfsmotor mit mehr als 15 PS ausgestattet ist, darf nur von Personen gefahren werden, die den Sportbootführerschein See besitzen. Außerdem muss der Pyroschein erworben werden, der ausreichende Fachkenntnis im Umgang mit Sprengkörpern nachweist. Da alle Charterboote an den Küsten verpflichtet sind, Fallschirmraketen mitzuführen, ist der fachgerechte Umgang besonders wichtig. Bei unzureichender Fachkenntnis besteht eine hohe Unfallgefahr.

Wer den Sportbootführerschein Binnen besitzt, kann wirklich segeln. Denn um den Schein zu erwerben, wird das Segeln in kleinen Segelbooten Schritt für Schritt erlernt. Dieser Segelschein war früher der sogenannte A-Schein.

Freiwillig, aber nicht wirklich

Der Sportbootführerschein See ist Grundvoraussetzung, um an den Küsten zu segeln. Doch allein mit dem Absolvieren eines entsprechenden Kurses ist es noch längst nicht getan. Die wirklich wichtigen Segelkenntnisse werden erst im Kurs für den Sportküstenschiffer-Schein vermittelt. Der SKS-Schein zählt eigentlich zu den freiwilligen Segelscheinen, ist aber eigentlich die Basis, um überhaupt segeln zu können. Damit wird der freiwillige Schein irgendwie schon wieder zu einem Pflichtschein.
Ohne den SKS-Schein ist es übrigens unmöglich, eine Yacht zu chartern. Auch die Versicherer legen großen Wert auf die Vorlage dieses Scheins.
Außerdem gibt es noch den Sportseeschiffer-Schein und den Sporthochseeschifferschein, die aber nur von ambitionierten Yachtsportlern genutzt werden, um sich besonderen Herausforderungen stellen zu dürfen.

Ein Schein, den niemand braucht

Viele Segelschulen offerieren gern Kurse zum Erwerb des Segel-Grundscheins. Allerdings ist dieser überflüssig. Selbst absolute Anfänger erlernen alles Erforderliche, wenn sie direkt mit dem Sportbootführerschein beginnen.

Bild: hchjjl / 123RF Lizenzfreie Bilder

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