ESA testet Marsmission auf Lanzarote

Weit weg vom Mars und doch ganz nah liegt die kleine Kanareninsel Lanzarote. Die bietet ein überwältigendes Panorama aus erkaltetem Lavagestein und damit ideale Voraussetzungen für künftige Astronauten, sich schon einmal mit der ungewohnten Landschaft vertraut zu machen.

Lanzarote ist eine der urtümlichsten Inseln der Kanaren. Das liegt daran, dass hier der Massentourismus noch keinen extremen Einzug gehalten hat. Zu verdanken hat das die Vulkaninsel  vor allem ihrer tristen Landschaft, die über und über vom getrockneten roten Lavagestein durchzogen ist. Das erinnert sehr an fremde Planeten wie den Mars und tatsächlich hat sich nicht zuletzt deshalb die ESA (European Space Agency) die Vulkaninsel für ihre Übungsmissionen ausgesucht. Schwerpunkt der Tests für künftige Raumfahrer ist neben dem Nationalpark Timanfaye auch das Hinterland von Famara, sowie der Volcán de la Corona.

ESA auf den Kanaren: Mission accomplished

Die Aufgabe der Astronauten ist es, unter simulierten Mars-Bedingungen Bodenproben zu sammeln und aufzuwerten unter Zuhilfenahme von Satellitenkarten. Vor allem auf die geglückte Kommunikation kommt es Flugkontrolleur Matthias Maurer dabei an, denn schließlich müssen die Astronauten auf einer echten Mars-Mission auch gemeinsam die unterschiedlichsten Situationen meistern, ohne direkte Hilfe von der Erde aus erhalten zu können. Das zu beweisen hatten jetzt Pedro Duque und Luca Parmitrano. Beide waren bereits im Weltraum und auf der ISS stationiert.

Der Mars allerdings, der hält noch ganz andere Herausforderungen bereit und wo ließen sich die besser erkunden als auf einem möglichst ähnlichen Testgebiet? Amerikanische Astronauten nutzen dazu normalerweise die Wüste in Nevada oder Arizona. In Europa allerdings liegen die Kanaren, speziell Lanzarote, so viel näher. Ob sich das Üben lohnt wird sich allerdings erst noch herausstellen, denn die nächste Mission zum Mars steht noch in den Sternen und ob die beiden Astronauten dann wirklich mit von der Partie sein werden, ist ebenfalls noch reine Zukunftsmusik.

Und wer sich aber schon jetzt in der Gegenwart einen Eindruck von der Arbeit der ESA-Astronauten machen will, für den hat die europäische Weltraumagentur dieses Video bereitgestellt:

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