Wein reift längst nicht überall tief unter der Erde in Weinkellern, auf den Kanaren gibt es jetzt eine ganz andere Lagermethode. Der Wein dort lagert nicht etwa in dunklen Weinkellern, sondern auf dem Grund des Meeres. Dadurch entwickelt der „Mar y Tierra“ (Meer und Land) sein ganz besonderes Aroma.
Vor San Miguel de Abona befindet sich ein ganz besonderer Ort, die Bodega Submarina de Canarias. In ihr lagert ein spezieller Wein, der „Mar y Tierra“ und um den zu genießen muss er zuerst geborgen werden und zwar aus den Tiefen des Meeres. Der Wein erhält dadurch sein ganz besonderes Aroma und davon konnten sich Weinkenner in diesem Frühjahr zum ersten Mal persönlich überzeugen. Ins Leben gerufen hat dieses einzigartige Projekt Roberto Gonzáles Gil, ein ehemaliger Profitaucher der nach Jahren der Jobkrise endlich eine neue Existenz gefunden hat, und gleichzeitig ein ganz neues Betätigungsfeld für Winzer geschaffen hat. Die sind fasziniert von den neuen Möglichkeiten der Weinreifung und freuen sich über die edlen Tropfen. Gleichzeitig bietet der spezielle Weinkeller aber auch tauchinteressierten Touristen die Möglichkeit, ein neues Ziel unter Wasser anzusteuern.
Wasserweine schmecken einfach besser
Das Ziel liegt 18 Meter unter der Wasseroberfläche. Die so genannte Unterwasserbodega bietet den Weinen für ungefähr drei Monate einen Lagerort. Weine der Marke Crianza dürfen sogar sechs Monate unter Wasser verweilen. Durch die gleichbleibenden Temperaturen von rund 16 Grad, den sanften Bewegungen des Wassers und dem gleichmäßigen Druck auf die Flaschen erreicht der Wein eine sehr milde, sanfte Note. Das bestätigen auch die ersten Testpersonen. Die durften die gleiche Weinsorte testen und zwar ein Mal eingelagert im Wasser und ein Mal eingelagert in einem klassischen Weinkeller. Die Wasserweine hatten mit 70 Prozent eindeutig die Nase vorn und wurden als vollmundiger eingeschätzt. Eine Bestätigung für den Gründer, an dieser Idee festzuhalten und mit den außergewöhnlichen Weinen künftig Gourmets in aller Welt zu versorgen.